Letzter Heimspieltag der Saison am Arterner Königstuhl mit emotionalem Höhepunkt


Pünktlich um 15:45 war es soweit, die Frauen des HV 90 gaben den Startschuss für einen zünftigen Saisonabschluss. Dabei hatten sich die Frauen einiges vorgenommen. Mit vollen Bank wollte man die Gäste der HSG Werratal II ärgern und das magere Punktekonto aufbessern. Beide Mannschaften zeigten ein spannendes Spiel und die Führung wechselte immer wieder hin und her. Mit dem Halbzeitpfiff trafen die Gäste dann zur erneuten Führung (12:13). Auch nach dem Seitenwechsel ging es im Gleichschritt weiter. In der 37 Minute stand es dann folgerichtig 16:16. Von da an lief im Angriff der Hausherrinnen nicht viel zusammen. In den folgenden zwölf Minuten gelang nur ein einziges eigenes Tor und die Gäste konnten sich stetig absetzen. Zu spät kam dann das Aufbäumen gegen die drohende Niederlage und die Arternerinnen konnten bis zum Schluss nur noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. Am Ende stand eine zu deutliche 22:26 Niederlage bei der durchaus mehr drin war. Die beiden Unparteiischen Gründler/Jäger hatten das faire Spiel jederzeit gut im Griff und einer von beiden sollte an diesem Abend auch noch seinen großen Auftritt haben. Für Arterns Frauen heißt es Mund abputzen und alle Konzentration auf die kommende Saison zu legen. Einige langjährige Spielerinnen werden dann nicht mehr zur Verfügung stehen und erhalten zum ersten Heimspieltag einen würdigen Abschied. Bis dahin hat man Zeit die Mannschaft weiter zu formen und wieder in die Erfolgsspur zu finden.
Nach dem Frauenspiel war spätestens jetzt für die letzte Partie der Saison alles angerichtet und die Organisatoren hatten sich wieder einiges einfallen lassen um ein wahres Handballfest zu inszenieren. Den Auftakt noch vor dem Spiel der Männer gegen die Vertretung aus Wutha-Farnroda machten dabei die „Diamonds“, die verstärkt durch Harald Zimmermann die Vereinshymne in einer aufgepeppten Version live aufführten. Natürlich durfte auch die legendär Lichtshow zum Einlaufen der Mannschaft nicht fehlen und spätestens als die Spieler angeführt vom Maskottchen „Pluto“ und begleitet von den Einlaufkindern das Parkett betraten war die Stimmung am Siedepunkt. Dann stand der Unparteiische Rainer Gründler im Fokus. Die Führung der Region Hainich-Südharz-Werratal war extra nach Artern gereist um den 70 Jährigen für über 50 Jahre im Thüringer Handball mit der Ehrennadel des THV in Bronze zu ehren. Unter dem Beifall der vollen Halle, nahm er sichtlich gerührt die verdiente Auszeichnung entgegen. Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, dass der Handball in Thüringen ohne Sportfreunde wie Rainer Gründler um vieles ärmer wäre. Rainer, wir wünschen dir auch an dieser Stelle alles Gute und hoffen, dass du dem Handball noch das ein oder andere Jahr erhalten bleibst.
Anschließend startete das letzte Saisonspiel der Männer, welches schon vor Beginn als ein sehr emotionales Spiel gelten sollte. Mit Tom Bachmann, Nico Zimmermann und Michál Bohne schnürten drei absolute Leistungsträger das letzte Mal Ihre Handballschuhe und wollten in Ihrem letzten Spiel nochmal alles geben.
Wutha, für die der Abstieg bereits besiegelt war, kam mit gerade einmal 8 Spielern und ohne Stammtorhüter angereist. Umso mehr ist es Ihnen anzurechnen, dass Sie die Strecke auf sich genommen haben und das Spiel angetreten sind. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich und wünschen viel Erfolg für die kommende Saison und alles Gute!
Die gut 300 Zuschauer sahen eine recht einseitige Begegnung. Aufgrund der Ausgangslage war das Spiel wenig von Spannung geprägt und zeigte ein überlegenen Auftritt der Hausherren, welche mit einen souveränen 32:20 Heimsieg die durchwachsene Saison noch versöhnlich beendeten. Bereits nach fünf Minuten führten die Hausherren deutlich mit 5:1. Anschließend nahm die Abschiedsparty von Tom Bachmann, Nico Zimmermann und Michál Bohne an Fahrt auf und jeder Torerfolg wurde bejubelt. Zahlreiche mitgebrachte Plakate und Banner in der Halle untermauerten die stimmungsvolle Atmosphäre. Schon zur Halbzeit (18:9) war klar wer hier als Sieger vom Parkett geht. In der zweiten Hälfte wurde dann einiges probiert und alle Spieler erhielten ihre Einsatzzeiten, mit Blick auf die kommende Saison. Mit zunehmender Spielzeit machte sich auch etwas Wehmut breit und die ein oder andere Träne war auf den Rängen zu sehen. Ging doch mit dem Rücktritt der drei Arterner Handballer auch eine Ära zu Ende. Der deutliche Sieg von 32:20 war dann auch für die drei Abgänge ein würdiger Schlusspunkt unter einer langen Handballkarriere. Richtig emotional wurde es nach dem Schlusspfiff, als die Mannschaft, Familie und Freunde den Dreien Präsente und Erinnerungen überreichten. Mit emotionalen Worten von Freunden, Mannschaftskameraden und den drei Spielern selbst, hatte dann auch so ziemlich jeder in der Halle Gänsehaut oder eine Träne verdrücken müssen. Mit den Dreien verliert der Arterner Handball ein gutes Stück an Qualität und die Mannschaft wird es in der kommenden Spielzeit nicht einfach haben den Verlust zu kompensieren. Dennoch kann man auch trotzdem einen breiten Kader mit sehr jungen Spielern vorweisen, welche alle hungrig sein werden, eine ähnliche Karriere wie die drei Routinier zu starten. Wir wünschen „Bachi“, Nico und „Schelli“ alles Gute für ihre Zukunft und hoffen, dass sie dem Arterner Handball weiter von Herzen verbunden bleiben.

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