Arterner Handballer verabschieden sich mit Heimsieg von den Fans

Alexander Krospe (TA) Besinnlich geht es am Arterner Königstuhl selten zu, wenn die Handballer vom Hv 90 Artern ein Heimspiel haben. Selbst dann nicht, wenn es das letzte des Jahres ist, Weihnachten bevor steht und am Vortag der Nikolaus seine Geschenke in geputzte Schuhe hinterlassen hat. Geschenke verteilt haben die Arterner Handballer dieses Mal nicht, geputzt dagegen schon – und zwar den Gegner aus Merkers.

Es war die bisher beste Saisonleistung, die der Vorletzte aus der Salinestadt gezeigt hat. Nachdem in der Vorwoche gegen Mühlhausens Reserve beim 27:27 in letzter Sekunde nach einem Wechselbad der Gefühle noch der Sieg aus den Händen gegeben wurde, fiel der Erfolg am Samstag umso deutlicher aus.Genau zum richtigen Zeitpunkt hat der HV 90 gegen den bis dahin Tabellenfünften aus dem Wartburgkreis gezeigt, dass mit ihm in dieser Spielzeit doch noch zu rechnen ist und jede Krise irgendwann ein Ende findet.

Dabei startete die Begegnung wenig euphorisch mit fast fünf Anfangsminuten ohne jeglichen Torerfolg, bevor Merkers das erste Mal traf. Doch Artern schlug zurück – und wie! Bis zur Halbzeitpause hatte sich der HV 90 schon deutlich abgesetzt, führte nach 30 Minuten klar mit 18:11. Erfolgsgarant dafür neben einer starken Abwehrreihe vor allem die Torhüter. Marcel Grolle hielt seine Vordermänner mit so mancher Parade in Führung und sogar Altmeister Thomas Blume, der das Team als Trainer wieder zu einer Einheit formen konnte, hielt einen Strafwurf. Personell endlich einmal wieder besser aufgestellt und fast aus dem vollem schöpfend, ließen die Arterner nicht einmal ihre so bekannten und kaum noch aus dem Spiel wegzudenkenden zehnminütige Schwächephase zu.

Auch nach Pause spielte Artern forsch nach vorn, zeigte sich entschlossen, willensstark und abgeklärt. In der Defensive stellten die Handballer Merkers vor erhebliche Probleme. Ideenlos und wenig kreativ gelang es den Wartburgstädtern nur selten, sich in vernünftige Wurfposition zu bringen. Der HV 90 dagegen zeigte sogar schnelle Tempogegenzüge, die in der bisherigen Saison viel zu selten ihre Anwendung fanden. So konnten die Gastgeber es sich sogar leisten, gegen Ende der Partie die Spannung rauszunehmen und schon etwas Kraft für die kommende, schwere Auswärtsaufgabe beim Tabellendritten Hörselgau/Waltershausen (Sonnntag, 16 Uhr) zu sparen.

Im letzten Spiel des Jahres stehen die Aussichten auf Erfolg allerdings weitaus schlechter, als am Samstag. Dennoch: Sollte der HV 90 so geschlossen wie gegen Merkers auftreten, in der Abwehr ebenso sicher stehen und im Angriff ähnlich effektiv sein, könnte die kleine Weihnachtsgeschichte der Arterner Handballer mit jeweils ungeschlagenen Spielen an den Adventswochenenden nun am bevor stehenden dritten Advent ihren Höhenpunkt finden. Durch den zweiten Heimsieg in dieser Saison, der gleichzeitig das Jahr 2013 am Königstuhl beschlossen hat, kämpfte sich der HV 90 punktemäßig trotz vorletzten Tabellenplatzes an das Mittelfeld heran, hat seine Krise nun endgültig überwunden und vor allem auch die Tauglichkeit für diese Liga nachgewiesen.

Das dürfte auch für die lautstarken Fans im Hexenkessel ein vorfristiges Geschenk gewesen sein, die ihre Mannschaft in guten wie in schlechten Zeiten vorbildhaft unterstützen.

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