Männer I – HSV Weimar 33:27 (14:15)
Nach dem gewonnenen Spiel in der Auftaktrunde des Thüringenpokals bekamen die Männer des HV 90 Artern es an diesem Wochenende mit der Mannschaft des HSV Weimar zu tun. Die als spielstark eingeschätzte Mannschaft lieferte in den ersten Minuten ein durchaus beeindruckendes Tempo. Mit dem Tempo konnten die HV-er gut mithalten. Jedoch kam dabei in den ersten zwei Spielminuten nichts Zählbares heraus. Erst, als Christian Krahmann am Kreis seinem Gegenspieler seine körperliche Überlegenheit demonstrierte und dafür von den Unparteiischen einen Strafwurf zugesprochen bekam. Diesen verwandelte Michal Bohne sicher und brachte damit seine in Führung. Der Bann war gebrochen.
Doch auch die Gäste nutzten nun ihre Chancen besser und legten zwei Tore nach. Nach einer vergebenen Chance der Arterner kassierte, leicht übermotiviert, Ken Finke nach zu stürmischem Einsteigen in den Gegner nach knapp drei Minuten die erste Zeitstrafe des Abends. Doch davon ließen sich seine Mitspieler nur bedingt beeindrucken. In Unterzahl gelangen Ausgleich und auch das anschließende Führungstor. Jetzt stellten die Weimarer ihr Abwehrsystem auf drei-zwei- eins um und machten damit den Gastgebern das Spiel deutlich schwerer. Doch Alexander Littig, der mit guter Übersicht von der Mittelposition das Spiel dirigierte, packte genau die richtigen Spielzüge aus und verschaffte so Ken Finke zwei Torchancen, die dieser auch nutzte.
Mit dem folgenden Doppelpack von Nico Zimmermann verschafften sich die Arterner in der zehnten Spielminute erstmals vier Punkte Luft (7:3). Leider hielt der Vorsprung nicht lange. Innerhalb weniger Minuten glichen die Weimaraner wieder aus und konnten sogar auf 10:13 davonziehen. Das Dankeschön für die freundliche Unterstützung von drei Arterner Spielern, die sich jeweils mit einer Zeitstrafe auf die Bank verabschiedeten blieb jedoch aus. Doch das letzte Wort in den ersten dreißig Minuten hatten mit dem 14:15- Anschluss die Arterner. Geschenkt hatten sich die Teams bis dahin wenig. Nur die Ausgeglichenheit bei den Zeitstrafen war bis dahin mit 5:2 noch nicht gegeben.
Die Halbzeitansprache in der Arterner Kabine schien jedoch Wirkung zu zeigen. Die ersten Minuten nach Wiederanpfiff wurden klar von den Arternern geprägt. Speziell Michal Bohne und Nico Zimmermann drückten dem Spiel ihren Stempel auf, machten gemeinsam sieben der folgenden acht Tore. Dies geschah bis zur Hälfte der ersten Halbzeit (23:20, 45. min). Die nun folgende (dritte) Zeitstrafe für den HSV- er Tobias Reich eröffnete eine von acht Zeitstrafen und unzähligen Wischpausen geprägte Schlussviertelstunde. Sein Fehlen mussten die Gäste nun erst einmal verdauen, brauchten dafür ein paar Minuten und vier weitere HV-Tore. Dabei lieferte Fred Linstedt mit einem Verlegenheitswurf zum 27:20 und seiner, nur Sekunden später, folgenden dritten Zeitstrafe eine Kombination von Himmelhoch Jauchzend zu total betrübt.
Dass kurz darauf auch ein HSV-Spieler das Feld für eine Zwangspause verlassen musste, tröstete nur wenig, sorgte aber aus Arterner Sicht für mehr Platz auf dem Feld. Die ersten Zuschauer standen jetzt schon auf den Bänken und feuerten ihren HV 90 zum 30:22. Unterstützt wurde die Hochstimmung auf den Zuschauerbänken von einigen klasse Paraden des Arterner Keepers Marcel Grolle. Als dann auch noch ein Konterlauf von Christian Krahmann erfolgreich abgeschlossen wurde, gab es für die Zuschauer fast kein Halten mehr. Eingebremst wurde der Jubel in den letzten fünf Minuten des Spiels jedoch von zwei Zeitstrafen von Patrick Köppe und Ken Finke. Ersterer hielt seinen Gegenspieler regelwidrig vom Torwurf ab, letzterer kassierte mit dem Nichteinhalten des Drei-Meter-Abstands beim Freiwurf für doppelte Unterzahl des HV 90. Bei einem engeren Spielstand hätten diese Strafen möglicherweise den Punktverlust für die Gastgeber bedeutet.
Glücklicherweise war der Vorsprung mit 31:24 jedoch recht komfortabel und sollte hoffentlich die verbleibenden drei Minuten Spielzeit überstehen. Das in doppelter Unterzahl erzielte zweite Tor von Thomas Tauche ließ die Zuschauer wieder jubeln. Den Schlusspunkt unter die Arterner Torstatistik setzte Marcel Grolle. Dieser wurde, nach einem mehr als starken Spiel, von seinen Vorderleuten zur Ausführung eines Strafwurfes nach vorn gebeten. Dem sicher verwandelten Wurf folgte ein Spurt zurück ins eigene Tor, wo er den Anschließenden, schnell ausgeführten Anwurf der Gäste parierte. Spätestens jetzt standen alle! Dass die Gäste noch ihren 27. Treffer erzielten, war da schon nur noch Ergebniskorrektur. So hatten sich die Fans den Einstieg nach Maß wohl vorgestellt.
Grolle 1, D. Hofmann, M. Bohne 8, N. Zimmermann 11, M. John, A. Littig, R. Schubert, T. Tauche 2, K. Finke 5, P. Köppe, S. Frömer, C. Krahmann 4, F. Linstedt 2
Zeitstrafen: HV 90 : 9 HSV 10
Strafwürfe: HV 90 : 6/8 HSV 4/5
Rote Karten: HV 90 :1 HSV 2 (jeweils nach 3 Zeitstrafen)
Schiedsrichter: Kunze / Knolle (MHL /NDH)