Männer – HSV Sömmerda 23:23 (10:11)
(Annett Schmieder) Derbystimmung in Artern. Die Gäste aus Sömmerda sind immer gut für ein spannendes Spiel. In den letzten Jahren waren die Duelle meist kämpferisch und nicht selten recht eng im Ausgang. Ob es auch in diesem Jahr so sein sollte? Zumindest Spannung war also garantiert und die Motivation der Männer stimmte auch.
Recht kampfbetont und energisch ging es dann auch los. Bereits in den ersten Spielminuten verteilten die Unparteiischen mehrere Verwarnungen. Auf beiden Seiten war die Nervosität fast greifbar. Entsprechend hektisch war das Spiel. Fehlabspiele, Missverständnisse und vergebene Chancen waren in diesen Minuten an der Tagesordnung. Spätestens als Ken Finke zwei Minuten zwangspause auf der Bank verordnet bekam, war für die Gäste die Zeit gekommen, sich abzusetzen. Doch so richtig gelingen wollte es den Gästen nicht. Zwar stellten sie den Abstand von zwei Punkten wieder her (4:6), aber die Arterner vereitelten weitere Chancen und blieben dran. Viel Bewegung war auf dem Spielfeld zu sehen. Der Spielstand jedoch zeigte sich recht ausgeglichen. Mit dem spektakulärsten Treffer des bisherigen Spiels erzielte David Hofmann kurz vor der Pause den zehnten Treffer für die Arterner. Der Sömmerdaer Tormann, der den vorherigen Wurf von Sebastian Korsch noch parieren konnte, war jedoch gegen den aus der Luft gefischten Abstauber-Wurf von David Hofmann machtlos.
Ebenso eng und kämpferisch wie die erste Halbzeit beendet wurde, setzten die Mannschaften das Spiel zweiten Teil fort. Während die Arterner nach der kurzzeitigen Führung (15:13) jedoch den Faden verloren, drehten die Gäste deutlich an der Temposchraube. Die Gäste profitierten dabei von einer weit offen stehenden Arterner Abwehr, die in dieser Phase des Spiels irgendwie nicht zusammenfand. Die nun gezogene Auszeit sollte die Arterner erneut wachrütteln. Da waren die Gäste mit 16:19 vorn. Für die nächsten Minuten sollte sich am Vorsprung nicht viel ändern. Noch neun Minuten vor dem Abpfiff waren die Gäste in Führung. Doch die Gastgeber wollten die Punkte nicht einfach herschenken. Inzwischen hatte Alexander Littig die Sonderbewachung des Sömmerdaer Spielmachers übernommen. Den dadurch eindeutig zähflüssigeren Spielfluss der Gäste nutzten die Arterner aus, um nun ihrerseits ein wenig aufzudrehen. Spätestens beim Siebenmeter, der zum 22:22- Ausgleich führte, stand die Halle Kopf. Nun hieß es auf beiden Seiten, die verbleibenden Minuten sinnvoll zu nutzen und möglichst keine Chance zu vergeben. Das gegenseitige belauern beendeten die Sömmerdaer, gingen mit 22:23 in Führung. Die Zuschauer hielten den Atem an. Sollte die Aufholjagd der letzten Minuten umsonst gewesen sein? Nein! Noch einmal mussten die Gastgeber an den Strafpunkt treten. Einen Punkt mitnehmen oder mit leeren Händen nach Hause gehen. Andere Alternativen gab es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Der Ball zappelte im Netz, der Treffer zählte und in den letzten Sekunden des Spiels verhinderten die Arterner erfolgreich einen weiteren Treffer der Gäste. Damit fand sich ein weiterer Punkt auf der Habenseite der Arterner. Glücklich über den salomonischen Ausgang des Spiels dürften vor allem die Arterner sein. Immerhin haben sie damit in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren. Die Gäste jedoch dürften dem verlorenen Punkt hinterhertrauern.
Marcel Grolle, Tommy Köhler, David Hofmann 2, Michal Bohne 3, Nico Zimmermann 5, Marvin John, Alexander Littig 2, Kevin Jagdmann, Ken Finke 7, Stefan Frömer, Christian Krahmann 1, Tom Bachmann 3, Sebastian Korsch
Zeitstrafen: HV 5, HSV 6
Strafwürfe: HV 5/6, HSV 2