HV 90 Männer – Eintracht Eisenach 24:25 (13:13)
Zweiter gegen den Dritten, das ist immer wieder ein Duell, das es in sich hat. Auch und gerade, wenn es sich dabei um die Platzierungen im Tabellenkeller handelt und der Drittletzte gegen den Vorletzten spielt. Nun, dieses Duell gab es am Samstag in der Arterner Halle am Königstuhl und es wurde mit Spannung erwartet. Sollte dies doch bereits eines der wichtigen Spiele sein, die im Zweifel mit dem direkten Vergleich eine entscheidende Rolle bei der Platzierung am Ende der Saison spielen könnten.
Die voll besetzte Arterner Bank musste jedoch nach kurzem Abtasten beider Mannschaften das 0:1 zur Kenntnis nehmen. Doch die Arterner hielten dagegen und konnten ihrerseits in der dritten Spielminute in Führung gehen. In der Folge ergab sich eine ständig wechselnde Führung. Das Arterner 10:8 veranlasste den Eisenacher Trainer, eine Auszeit zu nehmen. Da waren knapp 20 Minuten gespielt. Eigentlich lief es zu diesem Zeitpunkt ganz gut für die Arterner. Doch in den letzten 10 Minuten handelten sie sich drei Zeitstrafen ein. Eine Einladung für die Gäste, die sie dankend annahmen. Bis zur Halbzeit kämpften sie sich auf 13:13 heran.
Also hieß es zum Beginn der zweiten Halbzeit: Alles wieder auf Anfang. Den besseren Start in die zweiten dreißig Minuten erwischten die Gäste. Bevor die Arterner sich sortiert hatten, waren sie schon drei Tore vor. Ganze fünf Minuten der zweiten Halbzeit waren gespielt und die Gäste hatten erneut eine Zeitstrafe kassiert, bevor die Gastgeber einen Treffer erzielen konnten. Dafür nutzten sie aber die Überzahl effizient aus und glichen den Spielstand wieder aus (16:16). Doch auch der motivierte Einsatz der Mannschaft konnte nicht verhindern, dass die Gäste sich erneut mit zwei Toren in Führung bringen konnten.
Von nun an wurde es hektisch. Die Arterner versuchten mit aller Macht, das Spiel an sich zu ziehen. In der Abwehr gelang dies noch halbwegs. Zumindest konnten die Männer immer wieder den Ball abfangen, auch dank der zeitweise guten Reaktionen beider Arterner Keeper. Leider verschusselten sie die Chancen im Angriff auch genauso schnell wieder. Da sich aber die Nervosität inzwischen auf das gesamte Spiel übertragen hatte, kamen auch die Eisenacher Gäste nicht so wirklich zum Zug. Hinzu kam, dass sich beide Teams abwechselnd in Unterzahl befanden. Vor- und Nachteile glichen sich immer wieder aus.
Die letzten fünf Spielminuten hatten es dann noch einmal richtig in sich. Die HV-er lagen mit zwei Toren vorn, als Fred Linstedt seine dritte Zeitstrafe kassierte und die Eisenacher einen Strafwurf zugesprochen bekamen (24:23). Auch der nächste erfolgreiche Spielzug ging auf das Konto der Gäste. Ausgleich, 24:24. Da waren es noch eineinhalb Minuten. Nun begann erneut ein hektisches Hin und Her. Unterbrochen wurde es von der letzten möglichen Auszeit des Spiels. Da standen noch vierzig Sekunden auf den Uhr. Den Vorteil des Ballbesitzes hatten die Arterner. Als das Spiel wieder angepfiffen wurde, hatten sich beide Teams einen Schachzug für die letzten Sekunden überlegt. Leider ging der geplante Spielzug der Arterner nicht auf, sie gerieten in Wurfzwang – und der Torhüter der Gäste parierte den Versuch, das Spielgerät im Tor unterzubringen.
Nun begann das große Zittern auf den Zuschauerbänken. Immer noch waren fünfzehn Sekunden zu spielen. Eine Kleine Handballewigkeit. Die Gäste hatten also die letzte Angriffchance. Direkt nutzen konnten sie diese nicht- aber immerhin einen letzten Strafwurf bekamen sie zugesprochen. Während die Uhr erbarmungslos heruntertickte, machten sich Spieler und Arterner Tormann bereit, das letzte, direkte, Duell dieses Spiels auszutragen. Zur Freude der Eisenacher gelang es, den Ball im Arterner Tor unterzubringen. Die Freude auf Ihrer Seite war nicht zu bremsen, während die HV-er eher ungläubig auf die Anzeige schauten.
Schade, dass dieses Spiel am Ende doch noch einen Sieger gefunden hatte. Ein Unentschieden wäre das bessere Ergebnis gewesen, hatten sich doch keine der Mannschaften während des Spiels als entscheidend besser darstellen können.
Marcel Grolle, Falko Reikowski, David Hofmann 4, Michal Bohne 8, Nico Zimmermann 6, Marvin John 1, Ralph Schubert, Olaf Holstein, Thomas Tauche, Ken Finke 4, Patrick Köppe 1, Fred Linstedt, Stefan Frömer, Christian Krahmann
Zeitstrafen: HV 90 6, Eintracht Eisenach 5
Strafwürfe: HV 90 2/3, Eintracht Eisenach 2/3
Schiedsrichter: Breier/Gründler