HSV Sömmerda – Männer I 37:24 (21:11)
Eine eigene Handballparty in fremder Halle feiern – das klingt nicht schlecht. Ist es auch nicht, das wissen die Arterner Handballmänner und ihre Fans aus der Erfahrung des Letzten Jahres. Da gingen die Arterner Herren mit zwei ganz wichtigen Punkten im Gepäck aus der Sömmerdaer Halle heraus. In diesem Jahr fand das Spiel wesentlich eher in der Saison statt, sollte aber, so war der Plan, nicht weniger erfolgreich absolviert werden. Also zog die Arterner Handballschar am Samstag gen Bahnhof, um gemütlich und in bester Stimmung gen Sömmerda zu reisen.
Leider hielt die gute Stimmung unter den Reisenden nur bis kurz nach dem Anpfiff der Partie. Nicht einmal dreihundert Sekunden dauerte das Spiel, als in den Gesichtern der Arterner Fans das blanke Entsetzen zu sehen war. Was war passiert? Nur wenige Minuten nach Beginn der Partie zogen die Unparteiischen die Rote Karte und zeigten sie – dem ebenso entsetzten – Nico Zimmermann. Dieser sollte, nach Meinung des Gespanns, seinen Gegenspieler regelwidrig gestoppt haben. Eine Tatsachenentscheidung, die den Arterner Männern einen ordentlichen Schock verpasste. Diesen zu verdauen brauchten sie schon eine gewisse Zeit.
Was auf dem Feld erst einmal für zwei Minuten Unterzahl und zur Umstellung der Mannschaft führte, sorgte bei den Arterner Zuschauern für Entsetzen. Und dieses Schlug schnell in Unmut um. Diese entlud sich in der folgenden Zeit bei jeder noch so kleinen Entscheidung, die auch nur im Ansatz einen Zweifel zuließ. Auf dem Feld nutzten die Gastgeber indes jede Gelegenheit, die Arterner Verunsicherung in Zählbares umzusetzen. Das gelang auch ganz gut. Punkt für Punkt konnten sich die Hausherren absetzen. Bei den Gästen indes dauerte es etwas Länger. Inzwischen war gut eine Viertelstunde vergangen. Einige nicht ganz unumstrittene Entscheidungen der Unparteiischen und eine vier Sömmerdaer gegen drei Arterner-Situation auf dem Feld später lief zumindest das Arterner Spiel wieder halbwegs rund.
Immerhin konnten sowohl Christian Krahmann als auch Michel Bohne und Ken Finke einige sehenswerte Treffer erzielen. Leider trafen auch die Gastgeber immer wieder in den Arterner Kasten. Dieser wurde von Thomas Tauche gehütet – die angestammten Torhüter Falko Reikowski und Marcel Grolle waren verhindert. Zum Leidwesen der Arterner konnte der bis dahin aufgelaufene Rückstand jedoch nicht aufgeholt werden. Beim Ertönen der Halbzeitsirene feierten die Sömmerdaer schon wie den Schlussgong und zwei bereits gewonnene Punkte. Nun, in Anbetracht einer nicht unerheblichen Führung, sicher auch nicht ganz unberechtigt. Recht frustriert gingen dagegen die Arterner in die Kabine. Eigentlich gab es da nur eine richtige Antwort: Den aufgebauten Frust in Vorwärtsenergie umsetzen.
Jedoch hatten auch in der zweiten Halbzeit die Hausherren eindeutig die Oberhand. So richtig rund lief es bei den Arternern an diesem Tag eben nicht. Die Abwehr, sonst eine der Stärken der Arterner, hatte an diesem Tag massenweise Löcher. Das machte dem Arterner Schlussmann das Leben nicht einfacher. Zudem hatten die Gastgeber oft die Gelegenheit zum Nachwurf zu kommen. Denn auch die Abpraller landeten nicht selten auf direktem oder indirektem Weg in ihren den Armen. Ein weiteres Problem stellten die regelmäßigen Unterzahlsituationen für die Gäste dar. In der sowieso schon kräfteraubenden Partie kosteten diese extra Körner. Trotzdem gelangen, gerade in diesen schwierigen Minuten, auch ansehnliche Tore. So konnten die Arterner zeigen, dass sie durchaus gewillt waren, ihr Potential abzurufen.
So konnten sie sich zwischenzeitlich mit einem kleinen Zwischenspurt um einige Tore heranarbeiten. Zu guter Letzt reichte die an diesem Tag gezeigte Leistung jedoch nicht aus, den Rückstand noch aufzuholen. Nachdem in dem zeitweise recht ruppig gespielten Derby Alexander Littig mit der dritten Zeitstrafe vom Spiel ausgeschlossen wurde, konnten die Salinestädter nur noch auf Schadenbegrenzung spielen. Befriedigend war das nicht. Nach Spielende gingen die Arterner in Einspruch gegen das Spiel und ließen die derart schlechte Leistung der Schiedsrichter auf dem Protokoll vermerken. Jetzt bleibt nur der Blick nach vorn. Und die Aufgabe, es beim nächsten Spiel besser zu machen. An Motivation dürfte es nicht fehlen…